Kleines Stein-ABC

Die wichtigsten Begriffe auf einen Blick

A

Ablagerungsgestein

Sedimentgesteine entstehen durch die Ablagerung von Materialien an Land, in Flüssen, in Seen oder im Meer und werden als Ablagerungsgesteine oder Schichtgesteine bezeichnet. Das Ur-sprungsmaterial für Sedimentgesteine können Minerale, wie Sand oder Ton, sein, aber auch Orga-nismen, wie Korallen, Muscheln oder Schnecken.

B

Bildhauerei

Steinbildhauer stellen plastische Natursteinarbeiten her und haben meist künstlerische oder kunsthandwerkliche Fähigkeiten. Der Steinbildhauer kann sowohl schöpferisch arbeiten als auch vorgegebene Plastiken in Stein umsetzen. Im Gegensatz zum Steinmetz sind ihre Arbeiten mehr gestalterisch und weniger geometrisch.

C

Cararra

Carrara ist einer der bekanntesten Marmore weltweit und ist der Überbegriff für mehr als 50 verschiedene Handelsnamen, die je nach Steinbruch, Güte und Tradition benannt werden. Die namensgebende Stadt liegt in der Toskana, Italien. Der beliebte Marmor wird bereits seit Ende der römischen Republik abgebaut.

D

Duroplaste

Duroplaste sind Kunststoffe, welche aus räumlich vernetzten Molekülen bestehen. Nach der Aushärtung sind sie nicht mehr verformbar und die Wärmebeständigkeit ist höher als bei Thermoplasten. Trotzdem kann man sie nicht als brandbeständig bezeichnen. Beispiele: ungesättigte Poliesterharze, Empoxyharze und Silikone.

E

EN 12670

Diese Europäische Norm EN 12670 enthält die empfohlene Terminologie für wissenschaftliche und technische Begriffe, Prüfverfahren, Produkte und andere Verwendungen von Naturstein. Mit der EN 12670 wird beabsichtigt, sachliche und verlässliche Informationen für eine bestimmte Gesteinssorte zu erlangen.

F

Friedhof

Ein wesentliches Tätigkeitsfeld der Steinmetze war und ist die Herstellung und das Versetzen von Grabsteinen, weshalb immer schon eine enge Verbindung zu Friedhöfen bestanden hat. Bei diesem Handwerk ist nicht nur ein geschultes Auge und kreatives Geschick erforderlich, sondern auch der verantwortungsvolle Umgang mit den Angehörigen.

G

Gravur

Gravuren sind nicht löschbare Einarbeitungen von Ornamenten und Textzeichen, welche in unendlich vielen Schriftarten möglich sind. Jeder Graveur entwickelt über die Jahre sein eigenes Schriftbild – Fachmänner können so an verschiedenen Arbeiten den jeweiligen Graveur erkennen. Heutzutage werden Inschriften und Gravuren sowohl manuell als auch maschinell angefertigt.

H

Hartgestein

Hart- und Weichgestein unterscheiden Steinmetze, wenn sie Naturwerksteine verarbeiten, hin-sichtlich des Einsatzes von Werkzeugen, Gerätschaften und Maschinen. Es handelt sich um eine technische Unterscheidung, nicht um eine wissenschaftlich begründete. Beispiele für Hartgestein: Granit, Gabbro, Gneis, Basalt, Quarzit. Weichgestein: Marmor, Vulkanit, Tonschiefer, Kalk- und Sandstein.

I

Imprägnierung

Als Imprägnierung bezeichnet man generell die Behandlung der Oberfläche eines Gesteins mit geeigneten Mitteln zum Schutz gegen Schmutz, Wasser, Verwitterung und Verfärbung. Dazu verändern bzw. optimieren die Imprägnierungsmittel die Eigenschaften des behandelten Materials und erschließen so auch neue Anwendungsgebiete.

J

Jade

Ein Jadestein besteht aus dem Mineral Jadeit bzw. Nephrit und muss in einer bestimmten Zusammensetzung auftreten, um als Schmuckstein zu gelten. Auch Glasschmelzen und Stoffe organischer Herkunft (z.B. Bernstein, Pechkohle oder Fossilien) können als Schmucksteine gelten – die Lehre der Schmucksteine nennt man Gemmologie.

K

Kunststein

Kunststein dient als Sammelbegriff für Zement-gebundene sowie Harz-gebundene Werkstoffe, Quarzkomposite und Polystone. Er kommt vor allem im Bauwesen, für Bodenbeläge, Fensterbänke, Wandfliesen und im Treppenbau zur Anwendung – sowie im Hobby- und Dekorationsbereich. Zur Alternative zum Naturstein entwickelte er sich etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

L

Lesestein

Lesesteine sind, allgemeinsprachlich und in der Geomorphologie, auf Wiesen, Weiden und Äckern liegende Steine und Blöcke, die keine Verbindung zum anstehenden Gestein haben. Da sie die Bodenbearbeitung stören und die Produktivität der bearbeiteten Fläche mindern, werden sie durch Ablesen beseitigt und an Feldrändern gesammelt oder abgefahren.

M

Mittelporig

Die Gefügestruktur von Steinen bildet sich auf der Oberfläche ab. So sind große Poren, offene Stellen, Quarzadern usw., soweit im Stein vorhanden, immer sichtbar. Sie sind Bestandteil des Steines und seines Charakters. Mögliche Gefügestrukturen sind: feinporig dicht, mittelporig, grobporig, offene Löcher, schwach geadert, stark geadert, homogen sowie heterogen.

N

Naturstein

Als Natursteine werden alle Steine bezeichnet, die man in der Natur findet. Sie werden nach ihrer Entstehung in magmatische, metamorphe und sedimentäre Gesteine eingeteilt, sowie nach ihrem Verfestigungsgrad in Locker- und Festgesteine. Steinmetze unterscheiden Naturwerksteine hinsichtlich des Einsatzes von Werkzeugen, Gerätschaften und Maschinen auch in Hart- und Weichgestein.

O

Oberflächen

Es wird normalerweise keine „natürliche“ oder „bruchrauhe“ Oberfläche gehandelt, da heutzutage fast alle Steine mit Hilfe von Maschinen in den Brüchen gewonnen werden. Mögliche Bearbeitungen sind: gesägt, gesäuert, grobgeschliffen, feingeschliffen, mattglanzpoliert, hochglanzpoliert, geflammt, gebürstet, sandgestrahlt, abgerieben, schrottgestrahlt, antikisiert, gestockt, scharriert, gespitzt, etc.

P

Petrologie

Der lateinische Name Petrus heißt übersetzt „Stein“ oder auch „Felsen“. Davon leitet sich auch der Fachbegriff Petrologie ab. Die Petrologie ist die sogenannte Steinkunde, d.h. die Lehre der Entstehung, der Eigenschaften und der Nutzung von Steinen. Verwandte Teilgebiete sind die Geologie (Aufbau, Zusammensetzung und Struktur der Erde) und die Mineralogie (Bestandteile von Gestein).

Q

Quarzit

Quarzit gehört zur der Gesteinsfamilie der Metamorphite (siehe Umwandlungsgestein), ist meist fein- bis mittelkörnig und entstand aus Sandstein. Quarzit ist durch seine überragenden Eigenschaften (Frostbeständigkeit, geringe Porosität, naturraue Bearbeitung) ein bestens geeigneter Stein für den gesamten Außenbereich und wird oft für Eingänge, Gartenwege oder Terrassen benutzt.

R

Restauration

Der Steinrestaurator spezialisiert sich meist nach der dreijährigen Ausbildung in den verschiedensten Kursen. Die Kunst des Tätigkeitsbereichs ist es, jahrhundertealte Arbeitstechniken zu erlernen, um wertvolles Kulturgut zu erhalten oder wiederherzustellen. Außerdem muss der Restaurator die technischen und ästhetischen Eigenschaften des Natursteins genau analysieren können.

S

Steinbruch

Der Abbau von Natursteinen erfolgt zumeist im Tagebergbau. Je nach Vorkommen beschränkt sich die Gewinnung eines Steines auf eine Lage im Steinbruch, auf einen Steinbruch, auf einen Berg oder auf eine ganze Provinz. Dabei werden Blöcke zum einfacheren Transport möglichst rechtwinklig. Für manche Steine hat ein Bruchbesitzer das weltweite Monopol.

T

Tropfstein

Tropfsteine sind generell Steine, die als Sinter durch tropfendes Wasser entstehen. Je nach Anordnung des Tropfsteins spricht man von Stalaktit, Stalagmit oder Stalagnat, wobei der letzte Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch weniger verwendet wird, da die durchgehende Säulenform verhältnismäßig selten vorkommt.

U

Umwandlungsgestein

Umwandlungsgestein (Metamorphit) entsteht aus einer strukturellen Umwandlung von bereits bestehendem Gestein. Die Umwandlung kann in Folge von Druck, hohen Temperaturen oder chemischen Prozessen stattfinden. Bei dieser Metamorphose wird der feste Zustand beibehalten. Beispiele: Gneis, Schiefer, Marmor, Quarzit.

V

Vulkanit

Vulkanische Gesteine entstehen infolge kontinentaler oder ozeanischer vulkanischer Aktivität durch rasche Abkühlung einer Gesteinsschmelze an der Erdoberfläche. Sie bilden mit den Plutoniten (Tiefengesteinen), die aus langsam in tieferen Bereichen der Erdkruste abkühlender Schmelze (Magma) entstehen, die magmatischen Gesteine (Magmatite).

W

Werkzeug

Das Steinmetzhandwerk ist heute ein modernes Handwerk, das sich seiner Traditionen bewusst ist. Zweispitz, Zahneisen und Stechzirkel wurden von Computer- und CNC-gesteuerten Maschinen abgelöst: Dazu zählen Kräne, Gabelstapler, Steinkreissägen, Gattersägen, Brückensägen, Wasserstrahlschneidemaschinen, Steinschleifmaschinen und Lasertechnologie.

X

Xiamen International Stone Fair

Die chinesische Fachmesse ist mit 2.000 Ausstellern aus über 50 Ländern und 150.000 Besuchern aus 155 Ländern eine der einflussreichsten der Steinbranche. Die beiden größten Messen in Europa sind die Natursteinmesse „stone+tec“ in Nürnberg und die Natursteinmesse „MARMOMACC“ in Verona. Weitere wichtige Fachmessen finden in Carrara, London („Stoneshow“) und in Polen statt.

Y

Yellow Bambo

Der gelbe Quarzit aus Brasilien ist durch seine gewolkte Struktur besonders geeignet für großflächige Anwendungen im Innen- und bedingt im Außenbereich. Dank seiner Säurebeständigkeit eignet sich das Material unter anderem auch für Küchenarbeitsplatten und viele weitere natürlich elegante Anwendungen.

Z

Zukunft

Das Steinmetzhandwerk ist zwar eins der ältesten – hat sich aber an alle Epochen angepasst und ist auch für zukünftige Anforderungen bereit. Denn die Verpackung „Naturstein“ lässt sich auf unendlich viele Arten öffnen – ob der Trend nun zu Grabsteinen mit QR-Codes geht oder zu neuen Formen der Steinbearbeitung, im Möbelbau oder der Architektur.